Meine Lieben Leute,

heute war für mich kleines Muremltier ein denkwürdiger Tag. Ich habe nämlich zum ersten Mal, den nullten Breitengrad überschritten. Kaum gurkt man mit dem Radl 11 Tage gegen Westen, kommt auch schon diese imaginäre Linie, die manchen Leuten die Tränen in die Augen treibt, ja sie sogar dazu bringt, Obstler (jus de pmmes) aufzustellen und die restlichen Leute den

"Meridiansprung" ausführen zu lassen. 

Doch davor ereignete sich bei den seperatistischen Rennroutenabweichlern so manche Panne. Otto war wieder an der Reihe. Diesmal war es nicht die Luft in den Reifen, sondern der allgemeine Wartungszustand seiner Kette. Nach einer Reperatur (dem internen Wertungsindex zurfolge 3 Punkte wert) waren sie wieder bereit zur flüssigen Nahrungsaufnahme in Chinon. Dort stellten sie etwas verblüfft fest, dass der Wirt weder Anstalten machte, seinen deutschen Landskollegen ohne Extraorder "grande" eine vernünftige Größe des Bieres zu servieren geschweige denn einen angemessenen Preis dafür zu verlangen. Dieses bei den Franzosen "demi" genannte Dingens verdunstet ja schon beim Hinsehen... Nach der Nachmittagspause (ja, auch die Rennradler pausieren) gings über eine Hoppelstrecke weiter gen Saumur. Kurzzeitig. Werner Z. versucht nach wie vor, Ottos Pannenvorsprung zumindest nominell einzuholen. Werner B. bekam bei dieser Gelegenheit die "einmalige" Chance zu lernen, wie Reifen gewechselt werden.

So, nun noch zu den Sehenswürdigkeiten:

  • Tours, die große Stadt mit Kathedrale und einem Radlweg mit roter Welle.
  • Azay-le-Rideau, ein Schlössle am Wasser. Am Markt bot sich Gelegenheit für zeitgenössisches thaifrösisches Essen.
  • Rigny-Ussé, das Schloss, dem man nachsagt, es wäre das Dornröschenschloss gewesen. Eva nahm dies zum Anlass für einen Mittagsschlaf.
  • Das schon benannte Chinon. Neben einem satten Gegenanstieg, der für für einige Rennradler unglaublich war, bot sich eine grandioser Ausblick auf die Stadt unterhalb des Schlosses. Nur das Schloss an sich war eine große Baustelle, obwohl die Jungfrau von Orléans da damals irgendwas gemacht hat.
  • Saumur hat auch ein große Schlössle. Von weitem ist es in weißem Schein zu sehen. Dabei blieb es bei den Rennradlern auch, weil sie sich direkt zum Hotel, dem daneben stehenden Lastwagen und dem darin enthaltenen Rotwein begaben.

So, ich zieh mich jetz noch zurück in mein Handschuhfach, da ich ja seit gestern keine schöne Aussicht mehr auf Evas Helm genießen darf. Ich wünsche Euch eine Gute Nacht und denjenigen, die mir im Ziel zujubeln werden (ich hoffe, da darf ich wieder oben drauf) eine gute Reise im Bus.

 

Bisous, Maurice.

 

 

 

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